Ulrike Michaelis - Frühe Collagen

Nach dem Studium an der Staatlichen Kunstakademie in Karlsruhe und dem folgenden Referendariat begann 1988 Ulrike Michaelis‘ Weg als freie Künstlerin.

Die ersten eigenständigen Werke zeigen malerisch hingeworfene gegenstandsfreie Flächen mit expressiven Farbkontrasten in Kombination mit Silhouetten weiblicher Figürlichkeit. Dabei experimentierte die junge Künstlerin bevorzugt mit der Kombination von Eitempera-Malerei und der Technik der Papiercollage. Meist sind es aus Papier ausgeschnittene figürliche Flächen, die in die Malerei eingebettet werden und mit dieser zu einem neuen malerischen Kontext verschmelzen. Es entstehen ungeahnte Bezüge auf einer neuen sinnlichen Ebene.

In den Collagen der Jahre 1989 bis 1994 sind spätere Entwicklungen bereits angelegt. Dazu gehört die Vorliebe für malerische Unschärfe und für den vorübergehenden Moment, die sich zum Beispiel in hingeworfenen Flecken, Ölfahnen, pastoser Monotypie und ähnlichem zeigen. Ebenso hat Michaelis die Neucodierung figürlich-gegenständlicher Anklänge durch Einbettung in einen malerischen Kontext in ihrem späteren Oeuvre focusiert und weiterentwickelt.