Wir zeigen neben auf dem Skulpturenplatz Halle 2/D14 Eisenskulpturen von Angelika Summa.

Ihr Metier ist der dreidimensionale Raum. Räumlichkeit bedeutet bei Angelika Summa weniger Volumen, sondern durchwebte Raumstruktur. Andeutungen von geometrischen oder biomorphen Körpern entstehen
aus Verdichtungen von räumlichen Akzenten.

Oft sind dies einfache geometrische Körper wie Kugeln, Quader oder Kegel, manchmal auch organische Gespinste wie Nester, Wolken oder Wellen. Es geht nicht darum, Volumen zu umreißen wie bei einer klassischen Skulptur. Vielmehr sind die eingeflochtenen Formen aus einer inneren Raumstruktur heraus entwickelt, die nicht selten über jene hinauswuchern oder ausfransen können. Für solche feinnervigen Strukturen eignet sich Metall in Form von Draht, Röhren oder anderen kleinteiligen Elementen. Im Gegensatz zu einem Raumzeichen, das mit starker Präsenz einen gestalterischen Bezugspunkt für die Umgebung setzt, wirken Summas Plastiken leise und ziehen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Lebendigkeit der inneren Struktur. Leise schwingt deren Rhythmik imaginär nach außen in den Umraum weiter.

Die sinnliche Ausstrahlung der Werke ist zunächst unaufdringlich, bevor die leisen Spannungen mit zunehmender Evidenz im sinnlich geistigen Erleben Raum gewinnen. Die Werke Angelika Summas fordern vom Betrachter, dass er sich länger auf sie einlasse, um zuerst ahnend und dann mit wachsendem Bewußtsein die Faszination der räumlichen Struktur zu erleben. Diese Schärfung der Sinne bezieht sich nicht nur auf das materiell Vorhandene, sondern auch auf die Leere der Zwischen- und Umräume.