Bernd Zimmer (1948 )

1948 Geboren am 6. November in Planegg bei München. Schulzeit in Planegg, Lochham, Starnberg.
1969 Sechswöchige Reise nach Marokko und Spanien.
1973/74 Übersiedlung nach Berlin, Buchgestalter im Verlag Klaus Wagenbach. Aufnahme des Studiums der Philosophie und Religionswissenschaften bei Klaus Heinrich an der Freien Universität. Bezug von Räumen in einem Fabrikgebäude in Kreuzberg, wo auch Bernd Koberling eine Werkstatt unterhält. Kontakt zu Karl Horst Hödicke.
1975/76 Viermonatiger Aufenthalt in Mexiko und im Süden der USA. Auseinandersetzung mit der mexikanischen Landschaft und den monumentalen Bildern der Muralisten Diego Rivera, José Clemente Orozco und David Alforo Siqueiros führt zur Entscheidung Maler zu werden. Weiterführung des Studiums in Berlin. Beginn der Malerei. Bekanntschaft mit den Hödicke-Schülern Salomé und Helmut Middendorf.
1977 Mitbegründer der Galerie am Moritzplatz, Berlin (zusammen mit Salomé, Helmut Middendorf, Rainer Fetting u.a.), die als Künstlerselbsthilfegalerie bis 1981 existiert. Stillleben, Interieurs, Bilder mit Totenschädeln und Figuren sowie Berliner Stadtlandschaften. Im September Reise an die baskisch-galizische Atlantikküste. Nach der Rückkehr entsteht das Monumentalbild »FLUT« für die erste Einzelausstellung in der Galerie am Moritzplatz.
1978 In der gerade eröffneten Musikhalle SO 36 in Kreuzberg entsteht vom 22. bis 24. Oktober das dreiteilige U-Bahn-Bild „1/10 Sekunde vor der Warschauer Brücke. Stadtbild 3/28″; Ausstellung des Bildes dort in der Nacht vom 25./26. Oktober, untermalt mit „Metal-machine music“ und anderen Konzept-LPs von Lou Reed. Weitere „Stadtbilder“ entstehen, daneben auch eine Serie mit Bergen.
1979 Beendigung des Studiums an der Freien Universität, Berlin. Erhalt des Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendiums. April bis September Arbeitsaufenthalt in Kaltenberg bei Landsberg am Lech. Hier entstehen Bilder von „Apfelbäumen“, „Feldern“ und „Kastanien“.
1980 Teilnahme an der von Thomas Kempas organisierten Ausstellung „Heftige Malerei“ im Berliner Haus am Waldsee (mit Fetting, Middendorf und Salomé). In den Sommermonaten Arbeitsaufenthalt in Zwieselstein (Ötztal/Tirol), wo neue Werkgruppen von „Berg“-Bildern, „Wasserfällen“ und überdimensional vergrößerten Steinen entstehen.
1981 Januar/Februar sechswöchige Reise nach Indonesien (Java, Bali, Lombok, Flores). Teilnahme an der Ausstellung „Rundschau Deutschland 1″ in der Künstlerwerkstatt Lothringer Straße 13, München. Einzelausstellung in der Barbara Gladstone Gallery, New York und der Galerie Yvon Lambert, Paris. Entstehung der „Indonesien“- und „Feuer“-Bilder.
1982/83 Sechswöchiger Aufenthalt als Artist in Residence der Gulf & Western Company in La Romana, Dominikanische Republik. Erste Museumsausstellung im Groninger Museum. Auszeichnung mit dem  Stipendium der Villa Massimo, Rom. Dort entstehen die Bildserien „Aus der Ferne“, „Vor Rom“ und „Mann im Mond“. Im Herbst 1983 Bezug einer Wohnung in der Via Catone nahe dem Petersdom.
1984 Im Juni Übersiedlung nach Polling/Oberbayern, Bezug des ehemaligen Klosterguts. Heirat mit Nina Zeidler. Aufgabe des Berliner Ateliers. Geburt des Sohnes Vincenz. Es entstehen „Baum“- und „Schnee“-Bilder.
1985 Arbeit an den Bildgruppen „Vor der Stadt“ und „Fichtenwald“. Erste Holzschnitte.
1986 Entwicklung der „Übersicht“-Bilder nach einem langen Krankenhausaufenthalt. Im Herbst längerer Aufenthalt in Amalfi. Erste „Meerbilder“.
1987/88 Bezug einer geräumigen Atelierwohnung in der Villa Andräe in Rapallo/Ligurien. Hier entsteht die umfangreiche Serie der „Meerbilder“. In Polling entstehen weitere „Übersicht“-Bilder.
1989 Die Werkgruppe der „Übersicht“-Bilder wird in München (A11 Artforum) und im Forum Kunst Rottweil gezeigt. Geburt der Tochter Pola.
1990 Sechswöchige Reise nach Indien. Unter dem Eindruck der hinduistischen Philosophie entstehen die Werkgruppen „Himmelbilder“ und „Monatsbilder“.
1991 Einrichtung eines Ateliers in Monteventano/Emilia-Romagna. Die „Schlangen“-Bilder entstehen. In Auseinandersetzung mit dem zu Beginn des Jahres ausgebrochenen Golfkrieg entsteht die Serie der „Knochen“-Bilder.
1992 Im Atelier in Monteventano entstehen die Bilder „Flowers of Romance“, „Blühende Bäume“, „Blitz“ und „Felder“.
1993/94 Im Frühjahr Reise nach Libyen. Leiter der Malereiklasse an der Sommerakademie Kloster Irsee. Ab Herbst Arbeit an großformatigen „Wüsten“-Bildern. Im September 1993 erscheint erstmals „PlantSÜDEN“ im Eigenverlag (zusammen mit Roland Hagenberg, Tokio). Serie der „Erdschnitt“-und „Wüsten“-Bilder. 1994 Einrichtung eines weiteren Ateliers in Oberhausen bei Polling.
1995 Januar/Februar Reise nach Polynesien und mit einem Frachtschiff zu den Marquesas-Inseln. Ab Herbst Arbeit an „Südsee“-Bildern.
1996/97 Im Sommer Aufenthalt in Vietri bei Salerno, wo die ersten Skulpturen aus Terrakotta entstehen. Um die Jahreswende Reise nach Arizona; „Tal“-Bilder entstehen. Im November 1997 Reise nach Peking und Shanghai anlässlich erster Ausstellungen in China.
1998 Ab Januar wird erstmals eine umfangreiche Übersicht der Arbeiten auf Papier im Haus am Lützowplatz, Berlin und anderen Orten gezeigt. Berufung zum Leiter einer Malereiklasse an der Internationalen Sommerakademie Salzburg. Beginn der „Cosmos“-Serie. Im Winter Reise nach Namibia.
1999 Parallel zu den „Cosmos“-Bildern entstehen „Wüsten“-Bilder, die sich auf Eindrücke aus Arizona und Namibia beziehen. Im Herbst erste Reise nach Ägypten.
2000 Erste Präsentation der „Cosmos“-Bilder im Gustav-Lübcke-Museum, Hamm. Reise in die Wüstenregion Marrokos; die „Dünen“-Bilder entstehen. Im Winter Reise nach Oberägypten (Luxor, Assuan).
2001/02 Das Werkverzeichnis der Holzschnitte (1985-2000), herausgegeben von Georg Reinhardt, erscheint im Wienand-Verlag. Die erste Übersicht dieses Werkkomplexes wird in Leverkusen gezeigt. Weiterarbeit an den „Wüsten“- und „Cosmos“-Bildern. Sommer 2002 Leiter der Malereiklasse, Sommerakademie Kloster Irsee.
2003 Zweifel an der Fortführung der „Cosmos“-Serie führen zur Entscheidung, sich wieder mit tatsächlich erlebter Landschaft als Motiv zu beschäftigen. Reise nach Karelien im Norden Russlands. Die Werkgruppe „Russische Landung“ entsteht. Daneben weitere „Cosmos“-Bilder. Aufnahme der Lehrtätigkeit an der Kunstakademie Bad Reichenhall (bis 2021). Im Herbst Reise nach Syrien, besonders Aleppo, zu den frühchristlichen Kirchen und Wüstenstädten der Römer.
2004 Im Frühjahr erneute Reise nach Nord-Ost-Thailand in das Grenzgebiet nach Laos. Erste Ausstellung der Russlandbilder in Basel. Weiterarbeit an der „Cosmos“-Serie. Im Sommer Reise zu den Vulkanen Islands.
2005 Der über 18 m lange Bodenbelagsschnitt „ZeitSchnitt“ entsteht, wird von Christian Virmond filmisch dokumentiert und im Fischerbau, Polling, ausgestellt. Arbeit am Bildzyklus „Genesis“. Erste Vorarbeiten zu „Himmel für Mainz“, das 2006 in der Sakramentskapelle des Mainzer Doms installiert und eingeweiht wird. Der große Holzschnittzyklus „Lema sabachtani. 14 Stationen des Kreuzwegs“ entsteht.
2006 Der Kreuzweg „Lema sabachtani“ wird in den Berliner U-Bahnhöfen Koch- bis Friedrichstraße und in der Nikolaikirche gezeigt. Erste Reisen nach Brandenburg. Im Winter erneute Reise nach Marokko. Erste umfassende Ausstellung der „Cosmosbilder“ in der Kunsthalle Mannheim.
2007 Entscheidung für ein Atelier in Warthe/Uckermark, Boitzenburger Land. Die Beobachtung der Spiegelung unberührter Natur im stillen Wasser der Seen führt zu den „Reflexionsbildern“. Ernennung zum Vorsitzenden des Hochschulrats der Akademie der Bildende Künste, München (bis September 2011).
2008/09 Mehrwöchige Aufenthalte in Warthe. 2009 zeigt die Galerie Karl Pfefferle, München, zum ersten Mal die „Reflexionsbilder“. Im Sommer werden die Bilder, die vor Ort in Warthe entstanden sind, in Potsdam ausgestellt. Weiterarbeit an der Bildserie „Reflexion“.
2010 Längere Arbeitsaufenthalte in Italien und Warthe. Im Herbst dreiwöchige Reise in die ländlichen Gebiete Chinas (Urumqi, Yunnan, Guangxi). Das Bayerische Fernsehen dreht den Dokumentarfilm „Bernd Zimmer. Die Farbe und das Licht“ (Regie: Antje Harries). Das mehrteilige Bild „1/10 Sekunde vor der Warschauer Brücke“ (1978) wird in die Sammlung der Berlinischen Galerie aufgenommen. Eines der in diesem Kontext entstandenen U-Bahn-Bilder von 1978 geht in den Besitz des Bush-Reisinger-Museums in Cambridge, USA, über.
2011 Im Frühjahr Reise nach Vietnam und Kambodscha. Die Eindrücke der üppigen Vegetation Asiens und die Beschäftigung mit chinesischer Malerei und Philosophie führen zur Bildserie der „Kristallwelten“. Weiterarbeit an den “Reflexionen“. Das Buch »WALD SPIEGEL WASSER« mit 72 Farbholzschnitten entsteht. Bühnenbild zur Theaterperformance „Glenn Gould vs. Glenn Gould“ im Gasteig, München. Das Werkverzeichnis der Bilder auf Leinwand (1976-2010), herausgegeben von Anuschka Koos, erscheint im Hirmer-Verlag.
2012 Das Zentrum für Gegenwartskunst, Augsburg, zeigt die „Kristallwelten“ und „Reflexionen“ erstmals in einem größeren, musealen Zusammenhang. Im Dezember wird die Bernd Zimmer Kunststiftung als Stiftung des bürgerlichen Rechts anerkannt.
2013 Mehrwöchige Reise durch Chile, besonders durch die Atacamawüste und Patagonien. Leiter einer Malereiklasse an der Sommerakademie Kloster Irsee. Der 2. Band des Werkverzeichnisses der Holzschnitte (2001-2012) von Anuschka Koos erscheint im Wienand-Verlag.
2014 Anfang des Jahres große Übersichtsausstellung der neueren Holzschnitte – wie „Alles fließt“ – zusammen mit Malerei der entsprechenden Serie im Museum moderner Kunst – Wörlen, Passau. Arbeitsreisen nach Italien und Davos. Intensive Arbeit an den Kirchner-reloaded Bildern, die sich mit Kirchner´s „Naturheld“ Tinzenhorn beschäftigen.
2015 Das Buchheim Museum, Bernried zeigt in der Ausstellung „Gipfeltreffen“ Ernst Ludwig Kirchners Davos Bilder zusammen mit Bernd Zimmers TinzenhornZyklus. Zeitgleich widmet sich die große Übersichtsausstellung „Die 80’er“ im Städel Museum, Frankfurt, der figurativen Malerei der „Jungen Wilden“. Im Herbst folgt die Einzelausstellung „Alles fließt“ im Museum Angerlehner,  die erste umfassende Museumsschau in Österreich. Sie präsentiert eine Auswahl der Werkgruppen  „Cosmos“  oder  „Schwimmendes Licht“.
2016 Zweite Indienreise zu den hinduistischen Tempelanlagen in Tamil Nadu. Wiederaufnahme der Idee einer KünstlerSäulenhalle, intensive Arbeit an der Realisierung der Idee STOA169. Bilder der 1980er Jahre werden im Rahmen von „Geniale Dilletanten“ im Museum Kunst und Gewerbe, Hamburg und „Nieuwe Wilden“ im Groninger Museum gezeigt.
2017 Die Katholische Akademie in Bayern, München, zeigt anlässlich ihres 60jährigen Bestehens die Ausstellung „Unendlicher Beginn“, die sich den „Cosmos“-Bildern widmet. Im Rahmen von „Geniale Dilletanten“ stellt die Staatliche Kunstsammlung Dresden die Monumentalarbeit „U-Bahn (1/10 Sekunde vor der Warschauer Brücke, Stadtbild 3/28)“ im Albertinum aus. Die Hélène & Édouard Leclerc Foundation thematisiert europäische Positionen figurativer Malerei der 1980er Jahre in der Ausstellung „LIBRES FIGURATIONS ANNÉES 80“.
2018/19 Dritte Indienreisen zu den Heiligtümern in Kerala, Tamil Nadu und Karnataka. In der Städtischen Galerie Regensburg und dem Kasseler Museum neue galerie wird eine Retrospektive der Malerei der letzten 20 Jahren präsentiert. Intensive Arbeit an der Verwirklichung und Umsetzung der STOA169, einer Säulenhalle, die von über hundert Künstlerinnen und Künstlern der Welt gestaltet wird.
2020 Das Museum Fünf Kontinente, München eröffnet die Ausstellung „Tikimania“ und zeigt Werke Bernd Zimmers im Zusammenspiel mit Objekten der Marquesas-Inseln. Die Ausstellung „Reflex“ im Museum Schloss Morsbroich, Leverkusen widmet sich den Holzschnitten von 1985 bis in die Gegenwart. Im September wird der 1. Bauabschnitt der STOA169 eröffnet.
2021 Die Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg zeigt die Ausstellung „Kristallwelt“. Trotz der Corona-Situation kann der 2. Bauabschnitt der STOA169 fertiggestellt werden.

Quelle: https://www.berndzimmer.com